Tatort „Barlo“

So etwas hatte das kleine, beschauliche Barlo auch noch gesehen. Reihenweise aus Funk und Fernsehen bekannte Kommissare tummelten sich auf der Bühne des Gasthofes Wissing-Flinzenberg. Sie verwandelten Saal und Dorf in einen einzigen „Tatort“. Ganz nebenbei kündigten sie dabei die Programmpunkte einer mitreißenden närrischen Gala des St.-Georgius-Schützenvereins an.

Der geräumige Saal war vom Elferrat sehr ansprechend dekoriert worden. Auch der wegen Platzmangels auf der Bühnes seitlich platzierte Elferrats-Tisch trug zum tollen Gesamtbild bei. Von Beginn an war die Stimmung prächtig.

Eröffnet wurde der bunte Reigen durch einen Gardetanz LaPaBo unter der Leitung von Karin Raschig und Lena Angenent. Und dann kam Inga Spieker (oder heißt sie jetzt nur noch Olga Spiekanova?) mit ihrer im russischen Dialekt vorgetragenen, brillanten Büttenrede. Die Zuschauer waren begeistert Schade für jeden, der nicht dabei war. Auch der Thron ließ sich nicht lumpen und trug ein närrisches Lied vor. Manfred Rickert sattelte später mit einer Solonummer überraschend noch einen drauf.

Margit Bungert plauderte sodann aus dem Urlaubsnähkästchen, wie der Buddhismus ihr Leben veränderte. Ihr“ Drammen“ um die Königinnenwürde hätte nun ein Ende. Nun ja, wer werden es am Schützenfest ja sehen…

Gabi Bollwerk klagte als bayrische Meckerkunte über schlimme Umstände, die sie seit dem Umzug nach Bocholt zu ertragen hat. Nur die Bedienung von Ralf´s Glockenspiel macht ihr offenbar Spaß.

Letzteren hatten auch das Barloer Landfrauen-Ballett und die Männergarde der Sporker Grenztröpfkes, die tänzerisch alles gaben. Selbstverständlich gaben sich auch das Bocholter Prinzenpaar und die Stadtprinzengarde die Ehre.

Berthold Blesenkemper zog als Zorro mal wieder über den Elferrat her und gab der Bocholter Politik und dem Stadtmarketing ein paar Seitenhiebe mit. Sonderapplaus erhielt er für seine Zugabe, in der er sich („ausnahmsweise“) vor Rat und Verwaltung stellte und sie vor Beleidigungen und Drohungen „brauner Dorfdeppen“ in Schutz nahm.

Die Kabbesgarde – 14 Mädels von der Baustelle – brachten Schwung in den Saal. Zu WMCA starteten sie ihre Darbietung, bewaffnet mit Helm und Schippe – und nach einem „kleinen Striptease“ brodelte der Saal. Eine Zugabe war natürlich zu erwarten. Mit dem Klassiker „Oh wie herrlich ist`s zu schunkeln.“, intoniert vom nimmermüden Franz Eichhorn ging es ins große Finale. Der Rest war Party.